Sucre - die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens
300.000 Einwohner,11.800 km² Ausdehnung (Verwahltungsbezirk), 2790 Meter über normal Null, ein jeder Wissbegieriger möge aus dem Internet schöpfen, um den Durst nach weiteren Daten zu stillen.
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Eine Kirche des Stadkerns in dem typischen Weiss |
Der Stadtkern stammt noch großteils aus der Kolonialzeit und besteht aus der eindrucksvollen Plaza 25 de Mayo (Platz des 25. Mais), der Kathedrale, einigen städtischen Behörden (Sucre ist nicht Regierungssitz Boliviens, sondern La Paz) und den Gebäuden der umliegenden Quadrate (der Stadtkern besteht aus gleichgroßen Quadraten - ein Prinzip aus der Stadtplanung der Kolonialherren, nach dem allerdings auch heute noch gebaut wird), die in ihrem durchgehenden Weiß einen majestätischen Eindruck vermitteln.
Die Plaza mit ihrer Gartenbaukunst, den herrlich schattigen Bänken und dem Kriegsdenkmal für General Sucre (Unabhängigkeitskrieg) stellt das Zentrum der Stadt dar - sie bildet Ausgangs- oder Endpunkt für Paraden und ist Treffpunkt für Alt und Jung, für Studenten, Verliebte, an dem auch die Straßenkünstler nicht fehlen. Funktionsgemäß sind in den umliegenden Straßen die schwer bewachten Banken, die teuren Modeläden und die gehobenen Restaurants angesiedelt.
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Das reichlich verzierte Rathaus der Stadt (Plaza) |
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Das Denkmal General Sucres auf der Plaza |
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Nahaufnahme der Löwen beim Denkmal |
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Schattige Sitzgelegenheiten auf der Plaza |
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Gartenbaukunst auf den Günflächen der Plaza |
Wenige Straßen weiter bietet der Mercado Central (zentraler Markt) die Möglichkeit, alle Güter des täglichen Bedarfs zu kaufen; wobei besonders die eindrucksvoll dargebotenen Nahrungsmittel immer einen Besuch wert sind - nicht nur der Frische, des Geschmacks oder der - für deutsche Verhältnisse - sehr ökonomischen Preise wegen (für die letzten 7Kg Obst betrug die Rechnung circa 5€), sondern vor allem wegen des Probierens, welches jedem Kaufentscheid vorangestellt ist.
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Gemüsestand des Mercado Central |
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Obst in Hülle und Fülle |
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Riesige Zimtstangen und eine tolle Auswahl von Gewürzen |
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Im Mercado Central kann man sowohl köstlichen Obsalat als auch viele traditionelle Speisen kaufen |
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Vor dem Mercado Central ist einer der Standpunkte von Schuhputzern |
Weit größer und preiswerter ist der Mercado Campesino (Bauernmarkt), auf dem die Waren zum Teil in großen Mengen direkt vom LKW verkauft werden (Von hier bezieht beispielsweise der Mercado Central seine Waren, richtet diese her und nimmt dafür z.T. das Vielfache). Allderings herrscht hier wenig Ordnung und so sind fliegenumwaberte Ziegenköpfe neben Feinwäsche anzutreffen.
Das Triumvirat der Märkte vervollständigend ist der Mercado Negro (Schwarzmarkt - vorsicht, nur die direkte Übersetzung) in der Nähe des Stadtzentrums gelegen. Hier wird vorwiegend Kleidung der verschiedensten Qualitäten, Materialien und Preise angeboten. Abgesehen von den drei Märkten wird die Versorgung mit Gütern des täglichen und periodischen Bedarfs durch kleine Eckläden quasi Tante-Emma-Läden sichergestellt - Supermärkte hingegen gibt es nur zwei in ganz Sucre.
Darüber hinaus prägend für das Stadtbild ist die Universität San Franzisco, deren Ruf in Lateinamerika so gut ist (in Kombination mit Studienkosten von ungefähr 40€ pro Semester), dass viele Studenten aus Brazilien, Argentinien und Chile immatrikuliert sind. Dank der ungefähr 25.000 Studenten vergehen die Abende in den diversen Bars und Clubs der Stadt sehr kurzlebig und das kulturelle Angebot kommt nicht zu kurz.
Das Klima ist im Allgemeinen sehr wohltuend, da an besagten Abenden die Temperatur oft unter 10 Grad fällt (zum Schlafen sehr angenehm), die Temperaturen tagsüber konstant bei 25 bis 27 Grad liegen, die Luftfeuchtigkeit jedoch gering ist. Die Sonne scheint mit durch Höhe beflügelter Kraft momentan fast durchgehend - die Regenzeit steht jedoch schon vor der Tür.
Nun zum Wichtigsten, der Bevölkerung: Auch neben den Studenten ist das Durchschnittsalter sehr gering (ca. 60% der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt)- pro Familie sind drei bis vier Kinder durchaus normal. Wie in jeder Großstadt gibt es sowohl bis zur Dekadenz gesteigerten Reichtum als auch bittere Armut. Die Bevölkerungsschichten sind allerdings in Sucre lokal betrachtet stark durchmischt - ähnlich wie in Santa Cruz de la Sierra. Auch wenn der Terminus "Leute" immer mit unzulässigen Verallgemeinerungen einhergeht, waren die Leute, mit denen ich bis jetzt Bekanntschaft geschlossen habe, zu meist sehr aufgeschlossen und freundlich. Andererseits wird gerne versucht, die in ihrer starken Minderheit sehr auffälligen Ausländer einiges mehr zahlen zu lassen als im Normalfall üblich.
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Im Folgenden einige Bilder des Stadtparks |
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Eine kleine Replik des Eifelturms |
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und des Triumphbogens |
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Einer der lokalen Krankenwagen vor dem Krankenhaus |